Social Media Marketing im Allgemeinen und Influencer Marketing im Speziellen boomen – und das nicht erst seit der Pandemie. Ob Umsatzsteigerung, die Erschließung einer neuen Zielgruppe oder Reichweitengenerierung: Als Content Creator sind Influencer auch 2021 ein wichtiger Teil der Markenkommunikation und können beim Verfolgen gleich mehrerer Ziele helfen. Aber wie finde ich passende Influencer für meine Marke? Welche Multiplikatoren kommen infrage und worauf ist zu achten?
Nun ja, wie auch im echten Leben gilt: Nicht jeder Deckel passt auch auf jeden Topf. Aus diesem Grund ist die Auswahl der richtigen Influencer für Marketer:innen das A und O. Hier gibt es einige Tipps aus unserer täglichen Praxis, damit die Selektion gelingt und die nächste Kampagne zum vollen Erfolg wird.

Brand Fit: Is it a match?

Es reicht leider nicht nur aus, dass ein Influencer im gleichen Themenbereich wie das Unternehmen oder die Marke agiert. Damit die Kooperation gleichermaßen gewinnbringend und authentisch ist, müssen auch der allgemeine Auftritt, das Produkt oder die Dienstleistung sowie die vertretenen Werte passen. Denn gerade bei einer jüngeren Zielgruppe wird gesponserter Content ganz genau unter die Lupe genommen. Für den richtigen beiderseitigen Brand Fit sollten deshalb folgende Punkte bei der Auswahl beachtet werden:

  • Kann das Produkt/die Dienstleistung ungezwungen und natürlich in den täglichen/normalen Content eingebunden werden?
  • Passen die Ästhetik sowie die Art des Contents (Länge, Format, etc.) zu meiner eigenen Kommunikation?
  • Ist die Zielgruppe demografisch passend?
  • Werden die gleichen Werte vertreten, auf die ich auch als Unternehmen achte?
  • Wie geht der/die Kooperationspartner:in mit Werbung im eigenen Feed um?

Statistiken, Zahlen und Fakten

Sollen die wirtschaftlichen und kommunikativen Ziele mithilfe eines Influencers verfolgt werden, spielen dessen Statistiken eine wichtige Rolle. Dazu ist eine ausführliche und tiefgehende Recherche empfehlenswert, um mögliche Fehlgriffe zu vermeiden. Neben Profilstatistiken lohnt sich beispielsweise auch ein Blick auf die Zielgruppenanalyse sowie Post- und Story-Auswertungen. Denn verschiedene Ziele legen verschiedene Schwerpunkte. Diese Zahlen können in Form eines Mediakits oder interner Tools direkt beim Influencer angefragt werden.

Community Engagement

Impressionen, Reichweite und Link-Klicks sind nicht alles. Werbung und Empfehlungen werden von der Community eher angenommen, wenn sich der Content Creator glaubwürdig präsentiert und von den Followern als wahrheitsliebende/r Freund:in betrachtet wird. Wichtig ist also der authentische und regelmäßige Austausch mit der Community – ja, und genau deswegen ist auch Interaktion ein relevantes Kriterium für die Sondierung. In einigen Fällen, bspw. bei der Vermarktung von Nischen- oder Liebhaber-Produkten, ist Engagement sogar deutlich wichtiger als die reine Followerzahl. Welche Reaktionen die Influencer auf ihre Postings erhalten, wie viel sie mit ihren Followern kommunizieren und wie sie dies tun, sollte also ebenfalls in die Analyse einfließen.

Been there, done that – bisherige Kooperationen

Wenn man schon einmal dabei ist, die Kanäle und das Engagement genauer unter die Lupe zu nehmen, sollte man in einem auch die bisherigen Kooperationen mit Unternehmen durchleuchten. Auf die Art erfährt man, wie die Influencer mit Werbung und Kooperationen umgehen und dies kann Aufschluss darüber geben, ob die Platzierung der eigenen Marke auf dem Channel passen könnte. Folgende Fragen können dabei hilfreich sein:

  • Mit welchen Marken wurde bereits kooperiert?
  • Wie häufig finden derartige Kooperationen statt?
  • Gibt es ggf. Wettbewerber:innen, die dauerhaft mit dem Influencer arbeiten? Könnte dies einen Interessenkonflikt auslösen?
  • Wie wird gesponserter Content aufbereitet und kenntlich gemacht?
  • Wie hoch und sorgfältig ist das Engagement bei gesponserten Posts?

Das passende Budget

Eins steht fest: Influencer Reichweite gibt es in 99% der Fälle nicht umsonst und kostet Geld. Insofern muss hinreichend Budget vorhanden sein, damit die Kooperation für alle Beteiligten gewinnbringend ist. Marketer:innen sollten sich immer fragen, welchen Mehrwert die Kooperation bringt und welches Budget gerechtfertigt ist.

Dabei stehen folgende Fragen im Raum: Lohnt es sich eher auf ein paar wenige Influencer mit vielen Followern zu gehen? Oder sollten wir doch lieber in die breite Streuung investieren und auf Mikro- und Nano-Influencer setzen? Oft stellen letztere eine gute Alternative dar, besonders bei überschaubaren Budgets. Aber auch hier gilt: Für jedes Unternehmen und jeden Zweck gibt es den richtigen Fit. Last but not least, sollte auch die Mechanik der Zusammenarbeit hinterfragt werden: Wollen wir lediglich eine Erwähnung, also ein Media-Placement, um mehr Reichweite und Awareness zu schaffen? Möchten wir, dass auf dem Influencer-Kanal ein Gewinnspiel stattfindet? Wollen wir Umsätze generieren und mit Rabatt-Codes arbeiten? Fragen, die bereits in der ersten Konzeption zu stellen sind.

Unser Fazit

Brand Fit, Reichweite, Engagement, Kennzeichnung, Budgets.... Passende Influencer zu suchen und fürs eigene Unternehmen zu begeistern, ist alles andere als trivial. Damit das Influencer Marketing wirklich erfolgsversprechend ist, muss Zeit in die Selektion und Konzeption investiert werden. Aber hat man erst einmal einen schönen Pool an geeigneten Kooperationspartner:innen aufgebaut und die ersten Kampagnen auf den Weg gebracht, können wir aus Erfahrung sagen: Der Aufwand lohnt sich, garantiert! 😉

Dieser Artikel ist schon über 2 Jahre alt. Unter Umständen kann das, worüber wir geschrieben haben durchaus veraltet sein! 😉