Dieser Artikel ist schon über 2 Jahre alt. Unter Umständen kann das, worüber wir geschrieben haben durchaus veraltet sein! 😉
Während ich letzte Woche die Kuration für die Social Media Kanäle des Non-Profit Camps übernommen habe, bin ich über ein Projekt gestolpert, das ich heute gerne etwas näher vorstellen möchte. Es handelt sich hierbei um ein neues soziales Netzwerk namens Goodwall. Dabei ist der Name Programm, denn hier geht es um gute Taten. Mit ihrer Idee haben die Gründer am Wettbewerb Bist du der nächste Ben und Jerry’s teilgenommen und zwar nicht gewonnen, aber an anderer Stelle eine Investition von 1,5 Millionen Dollar eingesammelt. So weit, so neugierig! Gleich mal anmelden und schauen, was die Beta-Version von Goodwall so kann.
Frei nach dem Motto „Do good, stand out” ist Goodwall ein Netzwerk, mit dessen Hilfe vor allem Studenten neue Projekte entdecken, ehrenamtliche Tätigkeiten und soziales Engagement in einer Art Lebenslauf visualisieren und so an ihrer e‑Reputation arbeiten können. So soll Goodwall auch die Universitäts- bzw. Jobsuche erleichtern. Aber nun mal alles von Anfang an.
DER „GOOD CV” AUF GOODWALL
Die Anmeldung mittels Facebook-Login läuft reibungslos – schnell ist das eigene Profil im Stile bekannter sozialer Netzwerke erstellt und man kann sich direkt durch die ersten Vorschläge für gemeinnützige Aktivitäten klicken. Ob Freiwilligendienst in Costa Rica oder das Tragen der AIDS-Schleife am 1. Dezember – die vorgeschlagenen Aktionen sind vielfältig und vom Aufwand her recht unterschiedlich. Neben diesen Vorschlägen von Goodwall können Nutzer auch eigene Aktivitäten anlegen. Für jede Aktion, an der man teilgenommen hat, erhält man 20 Punkte. Diese werden, ebenso wie die Aktivitäten selbst, prominent im eigenen Profil als sogenannter „Good CV” angezeigt. Um Schummeleien im Lebenslauf entgegen zu wirken, müssen angegebene Aktivitäten verifiziert werden. Dies können entweder andere beteiligte Nutzer tun oder man lädt entsprechendes Bildmaterial hoch. Hier liegt auch leider auch ein wenig die Krux des Netzwerks, ist man doch ganz auf die Ehrlichkeit der Nutzer angewiesen – ähnlich wie bei der Bewertung von Fähigkeiten bei LinkedIn oder Xing.
BEWERBUNGEN MIT GOODWALL
Um soziales Engagement und berufliche Absichten miteinander zu verbinden, sind neben den 300.000 Mitgliedern auch bereits 1.800 Universitäten auf Goodwall vertreten. So können Nutzer durch einen Test herausfinden, welche Uni zu ihnen passt, welche Kurse für sie sinnvoll wären und auch gleich akademische Fähig- und Tätigkeiten eintragen. Das soll die Bewerbung bei Universitäten und im Job später erleichtern. Ein Feature, mit dessen Hilfe der Goodwall-Lebenslauf und die tatsächliche Bewerbung an einer Uni miteinander verbunden werden – bspw. durch einen Download des Lebenslaufs als Printversion o.ä. – gibt es auf Goodwall meines Erachtens leider nicht. Man bleibt bei der Bewerbung also scheinbar darauf angewiesen, dass Arbeitgeber den Weg über die Plattform gehen.
Zudem sind auf Goodwall bisher hauptsächlich Nutzer und Universitäten aus Amerika und Großbritannien vertreten. Für den deutschsprachigen Raum bleibt Goodwall (vorerst) also noch eine Plattform, über die man sehr spannende ehrenamtliche Projekte, Inspirationen für eigene gemeinnützige Aktionen und Gleichgesinnte finden kann – und das ist doch schon mal eine ganz tolle Sache! Auch wenn ich mir noch nicht ganz vorstellen kann, wie man mit Goodwall ganz praktisch die Job- und Ausbildungssuche vorantreiben kann, die Idee hinter dem sozialen Netzwerk finde ich persönlich dennoch sehr spannend und werde das Projekt definitiv weiter im Auge behalten.
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