Chatten, chatten, chatten! Das Kommunikationslevel von Messengern ist extrem hoch: Die Interaktions- und Öffnungsraten sind bei keinem anderen Medium derart ausgeprägt. Kaum verwunderlich also, dass große Unternehmen bereits seit einigen Jahren mit Chatbots experimentieren und Kreativpotenziale ausloten.

Was es damit auf sich hat und wie Chatbots in den Marketingmix eingebunden werden können, stellen wir heute anhand unterschiedlicher Anwendungsbeispiele vor. Wir präsentieren: drei erfolgreiche Chatbot-Kampagnen, die es in sich haben!

1. Jäm Bot – Rap im Chat

Die Kräuterlikör-Firma Jägermeister zog schon Ende 2016 die Aufmerksamkeit ihrer Zielgruppe durch ein kreatives Event mit den Rappern Eko Fresh und Ali As auf sich.

Nachdem das Happening durch Trailer, Influencer und Ads angeteasert wurde, konnten Interessierte dem eigens dafür aufgesetzten Chatbot Fragen stellen und auch Freunde benachrichtigen lassen. Am besagten Tag selbst fragte der Chatbot im Facebook-Messenger zunächst Daten ab: Name und Geschlecht des Empfängers sowie Inhalt der Message.

Auf Grundlage dieser Informationen, erstellten die Rapper personalisierte Videobotschaften, die Nutzer an ihre Freunde schicken konnten. Diese Aktion wurde auf Facebook zudem im Livestream begleitet. Aus unserer Sicht eine witzige Idee, die genau zur Zielgruppe passt.

2. Der Bote der Sparkasse

Ein weiteres Best-Practice-Beispiel für die Nutzung eines Chatbots als Marketingstrategie, stammt von der Sparkasse. 2016 führte diese die neue Bezahlfunktion "Kwitt" ein – und vermarktet sie bis heute mit einem tätowierten Muskelprotz.

Nein, ihr habt euch nicht verlesen. Der Chatbot bietet die Möglichkeit, Freunde an Schulden zu erinnern. Und zwar mittels eines grimmigen, sarkastischen Kraftpakets. Dazu fragt "der Bote" in einem Messenger-Fenster nach Name und Geldbetrag. Anschließend wird ein personalisiertes Video erstellt, das an den betreffenden Kontakt im Chat geschickt wird. Die Resonanz? Hoch! Seit Mai 2018 hat der muskelbepackte Bote sogar seinen eigenen Instagram Account und das Storytelling kann weitergehen.

3. Arag Reiseassistent

Dass es auch klassischer und informativer geht, zeigt die Chatbot-Kampagne der Versicherungsgesellschaft Arag. Seit Anfang 2017 betreibt diese einen Chatbot im Facebook Messenger. Dort werden Interessierte über das Thema Reiseversicherungen aufgeklärt – und zwar auf lockere Art und Weise. Gearbeitet wird mit vorgegebenen Antworten, die einen Kunden Schritt für Schritt an das gewünschte Versicherungsmodell heranführen. Zwischendurch kommen Emojis, Bilder und GIFs im Chat zum Einsatz. Am Ende der Konversation kann der Nutzer auch direkt eine Versicherung abschließen und wird auf die Unternehmenswebseite weitergeleitet. Ein rundes Beispiel dafür, dass Chatbots auch als Vertriebskanal einsetzbar sind.

Auch wenn sich die Technologie noch nicht im Mittelstand durchgesetzt hat, gewinnt sie weiterhin an Relevanz. Also aufmerksam sein und am Ball bleiben. Wer weiß, wo sich Chatbots in naher Zukunft hin bewegen werden!

Dieser Artikel ist schon über 2 Jahre alt. Unter Umständen kann das, worüber wir geschrieben haben durchaus veraltet sein! 😉