Dieser Artikel ist schon über 2 Jahre alt. Unter Umständen kann das, worüber wir geschrieben haben durchaus veraltet sein! 😉
Die Occupy Bewegung aus den USA ist längst über den großen Teich nach Europa und damit auch zu uns nach Deutschland geschwappt. Möglichst wertungsfrei wollen wir heute einen Blick auf den deutschen Protest im Social Web werfen.
Eine erste Suche nach Occupy Deutschland/Germany bei Facebook zeigt, dass der Protest auch im größten sozialen Netzwerk angekommen ist. Neben verschiedenen kleineren Seiten, scheint Occupy Germany mit ca. 18.300 Fans (Stand 4.11.2011) die Sympathisanten derzeit am effektivsten zu binden. Aufgrund der Tatsache, dass es viele lokale Splittergruppen (eine Übersicht findet sich hier) gibt, wollen wir uns an dieser Stelle auf die zentralen, mitgliederstärksten Anlaufstellen konzentrieren.
Der Info-Reiter der schon angesprochenen größten Facebook-Community verweist zunächst auf ein Video der Occupy Wall Street Bewegung und die internationale Homepage Occupy Together, auf der sich wiederum Plugins zu weiteren Social Media Auftritten befinden. Außerdem wird dem Facebook-User vom „Manifest der Empörung” bis hin zur „Blockadefibel” alles geboten, was zum aktiven Protest dazugehört. Auch Links zur Homepage der deutschen Bewegung und zum Twitter-Account sind vorhanden. Letzterer ist mit Facebook verbunden und macht die eigenen Pinnwand-Postings auch den Twitterern zugänglich. Hierbei fällt vor allem die sehr hohe Posting-Frequenz auf – ein deutsches Hashtag zur Bündelung der Kommunikation existiert allem Anschein nach noch nicht. Im angelsächsischen Sprachraum sind die Hashtags #ows und #occupywallstreet üblich.
Doch zurück zu Facebook: Die zahlreichen Veranstaltungen wurden leider bisher nicht im entsprechenden Reiter eingebunden, sind aber auf der Website bzw. den lokalen Occupy-Fanpages zu finden. Das große Plus der Fanpage ist sicherlich der User Generated Content. Die Fans scheuen hier keine Diskussion, ein reger Meinungsaustausch entsteht nahezu von selbst. Die Betreiber der Seite, die leider anonym bleiben – statt der Bewegung ein Gesicht zu geben – unterstützen dies mit aktuellen Links, Bildern und Texten, welche wiederum fleißig kommentiert und geteilt werden. Allerdings könnte die offensichtlich sehr interessierte & diskussionsbereite Online-Community durch eine etwas systematischere Veranstaltungsbewerbung noch mehr zum Gang auf die Straße motiviert werden.
Unser erster Eindruck bestätigt sich: Die Bewegung ist noch in ihrer Entstehungsphase und naturgemäß ist dadurch auch der Außenauftritt noch relativ inkonsistent.
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