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Mittlerweile sind rund 50% der Internetnutzer in Deutschland via Smartphone ständig online. Tendenz steigend. Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: sog. Messenger gehören derzeit zu den beliebtesten Mobile-App-Kategorien. Gerade die Mischung aus SMS, Chat und Social Network bindet die Menschen an Anbieter wie Whatsapp oder Snapchat. Und die Nutzung von Messaging-Apps steigt weltweit rasant an. Big Player wie Facebook & Co. sind nicht mehr die alleinige Wahl im Social Web. Ein Netzwerk für alles? Das war einmal. Heute verwendet man mehrere Tools für unterschiedliche Anlässe. Das enorme Wachstum von Foto-Sharing-Plattformen wie Instagram oder Pinterest bestätigt diesen Trend.

Whatsapp

Der aktuelle Marktführer gehört mit ca. 450 Millionen Nutzern zu den erfolgreichsten Messenger-Apps. Wenn z.B. Friseure den Nachrichten-Dienst zur Terminabsprache mit ihren Kunden nutzen, warum nicht auch aus städtischer Sicht den Kanal für die Kommunikation mit Bürgerinnen und Bürgern verwenden? Die Ein-zu-eins-Kommunikation – quasi von digitalem Angesicht zu digitalem Angesicht – eignet sich hervorragend, um Anliegen oder Probleme zu besprechen, die nicht unbedingt in die Öffentlichkeit von Facebook & Co. gehören. Eine Digitale Bürgersprechstunde könnte hier beispielsweise der Ansatzpunkt sein.
Auch die länderübergreifende Hochschulmarketingkampagne „Mein Campus von Studieren in Fernost” nutzte Whatsapp im Zeitraum vom 13. bis 19. Mai 2014, um Fragen von zukünftigen Studenten zu beantworten und für ein Studium an einer ostdeutschen Universität zu begeistern.

Snapchat

Die zeitlich begrenzte Foto-Sharing-Plattform eignet sich gut, um einzelne Aktionen zu promoten, einen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen oder Coupons zu verteilen. Die kalifornische Fastfood-Kette TacoBell verbreitete z.B. via Snapchat die Promotion einer Sonderaktion zum beliebten Beefy Crunch Burrito. Über den plötzlichen Zuspruch war der Konzern selbst überrascht. Bisher ist die Anzahl der aktiven Unternehmen auf Snapchat noch überschaubar. Genau hier liegt die Chance für Unternehmen, aber auch für Städte einzelne Aktionen zu pushen. Wettbewerbe oder auch Coupons für städtische Veranstaltungen können hier eine größere Reichweite erzielen.

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Hashtag-Kampagnen

Sie strukturieren die Kommunikation und verleihen Themen, Produkten oder Kampagnen eine enorme Sichtbarkeit: Hashtags (#). Die erfolgreiche Implementierung von einheitlichen Schlagworten haben Unternehmen weltweit bereits erkannt. Die deutsche Schokoladenmarke Ritter Sport kennzeichnete einen Fotowettbewerb mit dem Hashtag #machdeineweltbunter. Erfolgreich wurden tausende Fans dazu animiert eigene Fotos ihrer quadratischen Schokolade auf Instagram und Facebook zu posten. 

Eine derartige Kampagne lässt sich leicht auf Städte übertragen: die belgische Stadt Gent hat den Trend bereits wahrgenommen und regt alle Besucher der Stadt dazu an, ihre schönsten Bilder mit dem Hashtag #visitgent zu kennzeichnen. Automatisch erscheinen diese Fotos bei Instagrid und sind so für alle Interessierten sichtbar. Ein kostenloses Aushängeschild für die Stadt!

Hashtag-Boards

Die elektronische Pinnwand mit Gästebuch und Chat-Funktion lässt sich für eine Stadt hervorragend als Werbemaßnahme nutzen. Auf einem sog. Tagboard erscheinen automatisch alle Beiträge, die unter einem einheitlichen Hashtag hochgeladen werden. Wie gut dieses Gästebuch funktioniert, haben wir selbst zuletzt beim Non-Profit-Camp ausgetestet und für gut befunden.

NON-PROFIT CAMP Tagboard
NON-PROFIT CAMP Tagboard

Wie ein solches Tagboard z.B. für die Stadt Aachen aussehen könnte, seht ihr hier. Alle Beiträge von Facebook, Instagram, Google+, Twitter, Pintererest und Flickr mit der Kennzeichnung #aachen erscheinen auf der Digitalen Pinnwand. Das eignet sich nicht nur für Werbezwecke, sondern erleichtert auch die Arbeit für die Verwaltung: auf einen Blick werden die Beiträge aus allen Kanälen dargestellt.

Blogger Relations

Aus der digitalen Welt heute kaum noch wegzudenken: Blogger. Menschen, die auf einer eigenen Webseite aus der Ich-Perspektive über bestimmte Themen und Erfahrungen berichten. Reise-Blogger können dabei eine wertvolle Rolle für Städte spielen. Mit ihren Empfehlungen, Tipps und Fotos können sie z.B. auf der stadteigenen Webseite eingebunden werden. Zu einem Besuch der Stadt können Blogger aktiv eingeladen werden. Einen typischen Reise-Blog findet ihr hier. Die einzelnen Blog-Beiträge können über weitere Kanäle wie Facebook verbreitet werden.

Augmented Reality

Zugegeben: Bei dieser Form moderner Marketing-Kampagnen wird etwas Experimentierfreude vorausgesetzt. Unter dem Prinzip der „Erweiterten Realität” (Augmented Reality) versteht man eine computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung. Das klingt sperriger als es tatsächlich ist. BMW macht es mit einer interaktiven Anzeigenkampagne für das neue Mini Cabrio vor: Wer die Printanzeige in Automobil- oder Lifestyle-Magazinen vor die Webcam des eigenen PCs hält, der kann das neue Mini Cabrio virtuell in den eigenen Händen halten.

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Auch das Magazin der Süddeutschen Zeitung zeigt eindrucksvoll wie sich klassische Print-Artikel mit Sprechblasen, 3D-Objekten oder Videos erweitern lassen. Wie das funktioniert, wird in einem Clip auf YouTube vorgeführt.

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Gerade im Bezug auf touristische Zwecke könnten solche Augmented Reality Funktionen neue Wegweiser für Digitales Stadtmarketing sein. So könnten Touristen nicht nur mit nützlichen Informationen über Stadt und Attraktion direkt über ihr Smartphone versorgt werden. Vielmehr ließen sich z.B. animierte Darstellungen, Videos oder 3D-Ansichten abrufen.