Dieser Artikel ist schon über 2 Jahre alt. Unter Umständen kann das, worüber wir geschrieben haben durchaus veraltet sein! 😉 


Blogs gelten als besonders seriös, vertrauenswürdig und unabhängig. Für die Kaufentscheidung sind sie von immenser Bedeutung. Nicht selten greifen Internetuser und potenzielle Konsumenten auf Blogbeiträge zurück, wenn sie eine unabhängige Meinung zum Produkt brauchen oder sich unschlüssig sind, für welches Produkt sie sich entscheiden sollen.

Einige Marken haben dies erkannt und setzen deswegen verstärkt auf so genanntes Influencer Marketing. Der Gedanke dahinter: Ist die richtige Person von der eigenen Marke überzeugt, greift dies auch schnell auf deren Community bzw. Leserschaft über. In einem sehr interessanten Artikel, der im Juli 2012 erschien, hat die Autorin Emily Garvey genau dies auf den Punkt gebracht:

“The future is not about marketing to influencers – it’s about marketing with them. […] Treating influencers as an extension of your company – rather than a distribution channel – will result in a more impactful experience for influencers and consumers alike.”

Klingt nach einem lukrativen Geschäft für beide Seiten. Doch inwieweit sind Influencer dazu bereit, ihren Status als unabhängiges Blog aufzugeben?

Die Technorati Media Studie, die wir schon gestern vorgestellt haben, hat hierzu rund 6.000 Meinungsmacher und 150 Markenmanager befragt. 64% der Influencer gaben an, mit Bloggen Umsätze zu machen. 65% der befragten Markenmanager betätigten sich bereits heute im Influencer Marketing. Das meiste Einkommen machten Blogger dabei mit Banner-Werbung, Text Ads oder gesponserten Posts und Artikeln. Hiervon leben können allerdings nur die Wenigsten: Über die Hälfte verdienen damit weniger als $1.000 im Jahr.

Wer nun allerdings Angst hat, dass Blogs ihre Unabhängigkeit verlieren, der sei beruhigt: Influencer posten nicht schlichtweg jede Werbung und jede Produktbesprechung, für die sie ein paar Scheinchen sehen. Ihre eigenen Vorlieben und die ihrer Community haben sie dabei stets im Blick. 68% gaben an, mit einer Marke zusammenzuarbeiten, wenn sie für diese selbst eine gewisse Affinität hätten. 61% könnten sich eine Zusammenarbeit vorstellen, um ihre Leserschaft zu erweitern. Ebenso viele machen ihre Entscheidung vom Kampagnentyp abhängig. Blogs sind und bleiben wahrscheinlich auch in Zukunft unabhängig. Ist das Mal nicht der Fall, gibt es ja auch noch den aufklärten Internetuser, der durchaus kritisch und eigenständig über die Unabhängigkeit der Online-Inhalte entscheidet.