Warum ihr strategisch an eure Brand Voice herangehen solltet
Einfach losschreiben funktioniert vielleicht für Tweets, doch für eine durchdachte Marken Kommunikation braucht es eine strategisch fundierte Brand Voice, die eure Haltung konsequent transportiert – auf allen Kanälen, in allen Situationen.
Fehlt diese sprachliche Linie, wirkt der Markenauftritt schnell beliebig. Die Kommunikation wird uneinheitlich, Vertrauen bleibt aus, und Wiedererkennung geht verloren. Gerade im digitalen Raum mit seinen zahlreichen Kontaktpunkten kann das die Markenbindung erheblich erschweren.
Denn wie ihr klingt, beeinflusst direkt, wie ihr wahrgenommen werdet. Eine konsistente Brand Voice übersetzt eure Werte in Sprache, macht Haltung erlebbar und verankert eure Marke langfristig in den Köpfen eurer Zielgruppen. Sie ist kein stilistisches Extra – sie ist strategisch notwendig.

6 Schritte für eine strategisch entwickelte Brand Voice
Okay, eine starke Brand Voice braucht Strategie. Aber wie genau setzt man das um? Welche konkreten Schritte helfen, aus einer diffusen Tonalität eine klare, markentypische Stimme zu formen? Hier kommen sechs systematische Schritte, die helfen:
1. Markenidentität analysieren
Was macht euch als Marke aus? Stellt euch Fragen wie: Welche Werte treiben euch an – sind es z. B. Innovationsgeist, Nachhaltigkeit oder Nahbarkeit? Welche Vision verfolgt ihr langfristig? Und wie lassen sich eure Charaktereigenschaften – z. B. entschlossen, empathisch, visionär – in Worte übersetzen? Diese Basis beeinflusst maßgeblich, wie eure Brand Voice klingen sollte.
2. Zielgruppen definieren
Wer sind eure primären Kommunikationspartner:innen? Welche Sprache spricht sie an? Erstellt klare Zielgruppensegmente – von tech-affinen Entscheider:innen über kreative Selbstständige bis zu Community Manager:innen. Achtet auf Sprachebene und Tonfall: Während einige Zielgruppen ein lockeres "Du" bevorzugen, kann bei anderen eine professionelle Distanz wichtiger sein. Erst wenn ihr ihre Sprache wirklich versteht, könnt ihr Inhalte schaffen, die wirklich Resonanz erzeugen.
3. Sprachliche Leitlinien entwickeln
Jetzt wird’s konkret: Welche Eigenschaften sollen eure Kommunikation durchziehen? Entwickelt 3–5 prägnante Adjektive wie z. B. inspirierend, lösungsorientiert, klar, humorvoll oder bodenständig. Diese bilden eure Core Voice. Ergänzt gern passende Do’s & Don’ts – z. B.: "Mutig ja, aber nie überheblich" – für eine einheitliche, glaubwürdige Umsetzung. Und besonders wichtig: diese Leitlinien, dürfen sich natürlich nicht mit der Markenidentität beißen.
4. Sprachliche Leitlinien im Styleguide verankern
Eure Brand Voice lebt nicht nur von dem, was gesagt wird, sondern auch von wie es gesagt und dargestellt wird. Deshalb: Überführt eure sprachlichen Leitlinien in einen praktischen Styleguide, der über reine Tonalität hinausgeht.
Legt fest, wie eure Sprache sich optisch und formell ausdrücken darf: Dürfen Emojis eingesetzt werden – und wenn ja, wie viele pro Post? Werden Ausrufezeichen vermieden oder bewusst eingesetzt? Schreibt ihr eure Marke durchgängig in Versalien („REBELKO“) oder im Fließtext normal („Rebelko“)? Welche Interpunktion passt zu euch – eher auffällig mit Ausrufezeichen oder präzise mit Punkt?
Hört sich nach Kleinkram an? Solche scheinbaren Kleinigkeiten machen den Unterschied – sie prägen das Look & Feel eurer Sprache. Deshalb: Dokumentieren, schulen, weiterentwickeln.
5. Tonalität je Kanal differenzieren
Kein Kanal klingt wie der andere – das solltet ihr nutzen! Während ihr auf Instagram eher emotional und visuell sprechen könnt (z. B. mit Storytelling), geht es auf LinkedIn um Fachlichkeit und Thought Leadership. Erstellt hierfür eine Tonalitätsmatrix, die euch zeigt: Wo darf es wie klingen? Aber Achtung: Der Balanceakt besteht darin, dass diese Tonalitäten trotzdem zueinander passen müssen. Eure Marke darf nicht wie ein Stimmen-Imitator wirken, sondern braucht trotz Variation eine klar erkennbare Linie.
Ihr kennt den Unterschied zwischen Brand Voice und Tonalität nicht? Dann schaut in unserem Artikel vorbei: "Brand Voice vs. Tone of Voice: Die Stimme deiner Marke".
6. Testen und justieren
Niemand trifft beim ersten Mal ins Schwarze. Startet mit Piloten, lasst unterschiedliche Textversionen gegeneinander laufen (A/B-Tests), fragt euer Team oder die Community: „Klingt das nach uns?“ Nutzt Feedback systematisch, um eure Sprachstrategie zu verfeinern – und eure Markenstimme organisch weiterzuentwickeln, solange bis es irgendwann perfekt wird.
🎧 Ihr wollt noch mehr Insights und Beispiele? Dann hört in die Folge des TREFF.PUNKT. Marketing Podcasts mit unserer Chefstrategin Dr. Rebecca Belvederesi-Kochs rein. Gemeinsam mit dem Team der eMBIS Akademie spricht sie darüber, wie Marken ihre Stimme finden und konsistent einsetzen – mit echten Beispielen, Tipps und spannenden Insights.

Fazit
Gerade wenn ihr auf vielen Plattformen aktiv seid entscheidet eine starke Brand Voice darüber, ob eure Kommunikation Vertrauen schafft oder verpufft, ob ihr als Marke sichtbar, eigenständig und markentypisch auftretet oder in der Austauschbarkeit versinkt. Wer Sprache strategisch führt, sorgt für mehr Konsistenz, Klarheit und Wirkung.
Ihr wollt eure Brand Voice weiterentwickeln, doch habt Angst vor typischen Stolperfallen? Dann schaut in unserem Artikel: "Typische Stolperfallen in der Brand Voice – und wie ihr sie vermeidet" vorbei.
Oder ihr meldet euch bei uns. Egal, ob ihr eure Core Voice entwickeln, eure Tonalität schärfen oder einen Styleguide für alle Kanäle erstellen wollt – wir begleiten euch dabei, eure Marke sprachlich sprachlich zu stärken und weiterzuentwickeln.
Strategie, Beratung & Konzeption

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