1. Einheitlicher Markenauftritt
Ganz gleich, ob es um Employer Branding, Unternehmenskommunikation oder Corporate Influencer geht – Social Media Guidelines sorgen dafür, dass alle Inhalte eines Unternehmens im Social Web aufeinander abgestimmt sind. Sie definieren Tonfall, visuelle Standards und inhaltliche Schwerpunkte, damit die Marke einheitlich und professionell wahrgenommen wird. Und wie wir wissen ist eine konsistente Markenkommunikation ein klares Indiz für eine starke Markenidentität.
2. Krisenprävention & Risikominimierung
Je mehr Mitarbeitende in eurem Unternehmen Inhalte im Namen eurer Marke veröffentlichen, desto größer wird das Risiko für ungewollte Ausrutscher – sei es durch unpassende Hashtags, unbedachte Formulierungen oder eine unklare Quellenlage. Social Media Guidelines setzen hier an: Sie geben einen klaren Rahmen vor, wie kritische Kommentare gehandhabt, wie mit Fehlern umgegangen oder wie bei internen Krisen extern kommuniziert wird. So wird sichergestellt, dass in emotionalen Situationen nicht impulsiv, sondern souverän und markengerecht gehandelt und kommunikative Risiken minimiert werden. Das macht einen gewaltigen Unterschied – sowohl in der Außenwirkung als auch für das Teamgefühl intern.
3. Rechtssicherheit & Datenschutz
Social Media Guidelines schützen vor Imageschäden, aber eben auch vor rechtlichen Konsequenzen. Urheberrecht, Persönlichkeitsrechte, Datenschutz Grundverordnung (DSGVO) und Kennzeichnungspflichten stellen Unternehmen immer wieder vor Herausforderungen. Guidelines bieten hier eine wichtige Grundlage und sorgen für das nötige Bewusstsein im Alltag. Wer darf was posten? Welche Inhalte müssen gekennzeichnet werden? Und wie sieht es mit Bildrechten aus? Antworten auf solche Fragen geben Sicherheit im Umgang mit Social Media – für Praktikant:innen genauso wie für Führungskräfte.

4. Empowerment der Mitarbeitenden
Unternehmen kommunizieren längst nicht mehr ausschließlich über ihre Unternehmenskanäle, sondern auch über Markenbotschafter:innen, Stichwort: Corporate Influencer. Social Media Guidelines unterstützen also auch diese Personengruppe. Denn nicht alle Corporate Influencer haben jahrelange Social Media Erfahrung und wissen, was man darf und was man nicht darf. Guidelines holen also alle ab und bringen eure Markenbotschafter:innen auf den gleichen Wissensstand. Das gibt ihnen ein sicheres Gefühl in ihrer Rolle als Unternehmensvertreter:innen.
5. Klare Trennung zwischen beruflicher & privater Nutzung
Was darf in Verbindung mit dem Unternehmen gepostet werden? Welche Themen sollten vermieden werden? Und wie kann man persönliche Meinungen von der Unternehmenskommunikation trennen? Diese Fragen sind sehr wichtig, denn die meisten von uns starteten in die Social Media Welt mit privaten Profilen, wo eben alles erlaubt war. Dadurch haben sich Handlungsmuster entwickelt, die es bei Unternehmensprofilen abzulegen gilt. Ein Beispiel wäre eben die Kundgebung von persönlichen Meinungen. Das kann nämlich bei Unternehmenskonten im schlimmsten Fall das Markenimage schädigen. Genau dafür sind Guidelines gedacht: sie schaffen Klarheit über die Trennung von privaten und beruflichen Social Media Aktivitäten und beugen Missverständnissen vor.
6. Strukturierte Reaktionen in Krisensituationen
Wenn es mal brennt ist schnelles und koordiniertes Handeln gefragt. Gut gemachte Social Media Guidelines beinhalten daher auch klare Handlungsanweisungen für den Krisenfall: Wer informiert wen? Welche Kanäle werden genutzt? Und wie formulieren wir eine Stellungnahme? Diese Struktur hilft dabei, ruhig zu bleiben, Verantwortung zu übernehmen und gezielt Vertrauen zurückzugewinnen. Besonders in dynamischen Situationen, wie etwa bei Shitstorms oder öffentlichen Debatten, ist das Gold wert. Es zeigt: Dieses Unternehmen ist vorbereitet – professionell, reflektiert und handlungsfähig.

Was gehört in ein gutes Regelwerk?
Gute Social Media Guidelines sollten folgende Aspekte abdecken:
- Markenkern & Tonalität: Wie positioniert sich das Unternehmen nach außen?
- Private vs. berufliche Nutzung: Welche Regeln gelten für Mitarbeitende?
- Rechtliche Vorgaben: Datenschutz, Urheberrecht und Werberichtlinien.
- Community Management: Wie werden Fragen, Lob und Kritik professionell behandelt?
- Krisenkommunikation: Wer übernimmt die Verantwortung, wenn es brenzlig wird?
Praxisbeispiele gesucht? Eine Übersicht deutschsprachiger Social Media Guidelines gibt es hier: Social Media Guidelines Übersicht.

Fazit
Social Media Guidelines sollten ein wesentlicher Bestandteil einer Social Media Strategie sein. Sie sind kein starres Regelwerk, das Kreativität ausbremst – ganz im Gegenteil. Richtig gedacht und umgesetzt, fördern sie eigenverantwortliches Handeln, stärken das Markenbild und geben allen Beteiligten die nötige Sicherheit, um souverän und wirksam zu kommunizieren. Sie zeigen, dass professionelle Kommunikation nicht kontrolliert, sondern befähigt – und dass gute Inhalte nicht nur aus dem Marketing kommen, sondern aus dem gesamten Unternehmen heraus entstehen können.
Noch nicht genug? In unserem Beitrag "How-to: Social Media Guidelines – Einleitung und Anleitung" zeigen wir praxisnah, wie ihr ein gutes Regelwerk aufsetzt und worauf es in der konkreten Umsetzung ankommt.
Ihr möchtet eure Social Media Guidelines optimieren oder von Grund auf neu entwickeln? Wir unterstützen euch dabei! Kontaktiert uns für eine individuelle Beratung.
Strategie, Beratung & Konzeption

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